Mein neues Kinderbuch

Als ich wusste, dass ich gerne ein neues Buch schreiben möchte, kam das große Brainstorming. Um was soll’s gehen? Und wer wird meine Zielgruppe?

Nach langem überlegen war ich mir sicher, ich wollte ein Aufklärungsbuch über eine Krankheit schreiben, um Kindern und vielleicht sogar Erwachsenen Mut zu machen. Schließlich entschied ich mich für ein ziemlich gewagtes Thema, nämlich die Krankheit Krebs. Mein Opa und meine Oma starben beide an der Krankheit und ich selbst war zu dieser Zeit auch noch ein Kind. Meine Eltern waren zwar von Anfang an ehrlich zu mir und haben mit mir offen über alle Möglichkeiten gesprochen, trotzdem habe ich jetzt im Nachhinein das Gefühl, dass sie nie so richtig wussten, wie sie mir gegenüber damit umgehen sollen. Vor allem dann, als klar war, dass meine Großeltern die Krankheit nicht überleben werden.

Ich denke, als Eltern möchte man seine Kinder vor diesen schrecklichen Momenten im Leben schützen. Man möchte die schöne kleine Blase nicht platzen lassen, in der doch alles so perfekt scheint. Vielleicht schafft man es auch nicht, sich selbst einzugestehen, wie schlimm die Situation ist. Oder man hat keine Ahnung, wie man es am besten formuliert, dass die Kinder keine Angst bekommen. Und vor Allem möchte man sie doch noch nicht mit solchen Themen belasten.

Doch leider ist genau das die falsche Herangehensweise. Kinder bekommen schon so unglaublich viel mit, sie spüren, ob wir traurig sind oder hören Gespräche mit, die eigentlich überhaupt nicht für ihre Ohren bestimmt waren. Was glauben Sie, was dann erst in den Köpfen dieser kleinen Menschen vor sich geht? Es ist sehr wichtig, mit den Kindern offen über alles zu sprechen.

Deine Oma hat eine Krankheit und wir wissen nicht, ob sie noch lange leben wird.

Puh, ganz schön schwierig, oder? Und dann erst die ganzen Fragen. Was bedeutet das? Was können wir tun? Wird sie nie wieder gesund? Warum meine Oma? Fragen über Fragen, oft weiß man in dem Moment dann keine richtige Antwort, kommt ins Stammeln oder wird selbst nur noch mehr verunsichert.

Mit meinem Buch möchte ich Ihren Kindern, aber auch Ihnen helfen. Mit einer kleinen Geschichte über faule und fleißige Zellen, erklärt eine Oma ihrer kleinen Enkelin Lina, warum sie Krebs hat. Und was das bedeutet. Sie hat auch einen Zaubertrick, wie Lina ihre Oma unterstützen kann, gegen die faulen Zellen anzukommen. Das hilft ihr, weil sie das Gefühl bekommt, etwas für ihre Oma tun zu können.

Leider schafft es Linas Oma zum Schluss nicht, gegen die Zellen anzukommen. Dieser Teil hört sich für ein Kinderbuch vielleicht erst mal unpassend an, keiner möchte es wahrhaben, dass ein Kinderbuch tatsächlich nicht mit einem Happy End endet, gerne möchte man es doch noch beschönigen und überspielen. Allerdings ist genau dieser Teil des Buches der Wichtigste und der, der letztendlich auch Hoffnung schenkt.